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Didgeridoo und Gesundheit?

  • von Hildegard Grünthaler
  • 30 Juni, 2018

Genau - das Didgeridoo ist nämlich viel mehr als nur ein exotisches Australien-Souvenir.

Das Didgeridoo ist mehr als nur ein hübsches Souvenir
Rings um den roten Kontinent werden sie in Massen verscherbelt. Dünne, von Termiten ausgehöhlte Äste, geschliffen und meist mehr oder weniger kunstvoll bemalt, mal traditionell, mal kitschig bunt. Am Cicular Kay in Sydney und anderen Touristenzentren zeigen Aborigines und auch Weiße, dass man auf diesem relativ primitiven Instrument mit seinen archaisch klingenden Tönen virtuos spielen kann, in den Souvenirshops versuchen Touristen unter Gelächter und Gekicher, diesen langen Dingern prustende Töne zu entlocken. Die Didges werden als Souvenir an einen schönen Urlaub gekauft, landen zuhause früher oder später in der Rumpelkammer oder werden bei bei E-Bay verhökert . Mangels Anleitung kommen die Wenigsten über ein Prusten hinaus.
Dass das Didgeridoo weit mehr ist, als ein archaisches Instrument, hat in den letzten Jahren die moderne Medizin entdeckt. Inzwischen gibt es mehrere medizinische Studien die belegen, dass Didgeridoospielen Schnarchen und Schlafapnoe heilen kann. Die zum Spielen nötige Zirkularatmung (ohne sie ist kein fortlaufender Ton möglich), trainiert und kräftigt die Zungen und Gaumenmuskulatur.Was die Zirkularatmung genau ist, wird sehr gut in Wikipedia beschrieben.
https://de.wikipedia.org/wiki/Zirkularatmung
Camping im Grampians Nationalpark, Victoria
Camping im Grampians Nationalpark, Victoria
Auch ohne diese spezielle Atemtechnik ist das Didgeridoospiel gesundheitsfördernd. Der zivilisierte, nur noch sitzende Mensch ist in der Regel ein verkrampfter Flachatmer mit allen negativen Folgen. Starr auf den Monitor oder das Smartphone blickend, wird nur noch die Maushand oder der wischende Zeigefinger bewegt. Sport? Haben wir uns zwar vorgenommen - aber meist sitzen wir: auf dem Sofa, im Auto und im Wohnmobil.Das Didgeridoo zwingt zum kräftigen Ausatmen, des Zwerchfell wird massiert. Blockaden werden so gelöst, die Verdauung gefördert. Sehr eindrucksvoll konnten wir die Arbeit des Zwerchfells bei einem Aborigine bewundern, der nur in einem lendenschurzähnlichen Tuch sein Können zum Besten gab.Aber nicht nur die Atmung, auch der tiefe, vibrierende Ton kann tiefsitzende Blockaden lösen, sowie ja generell Musiktherapie bei psychischen Erkrankungen empfohlen wird.Nun müsst Ihr aber nicht gleich losziehen und ein teures Didgeridoo kaufen. Ein billiges Installationsrohr aus dem Baumarkt, 1m - 1,20m lang taugt auch zum Üben. Oder auch ein preiswertes Teil aus Bambus, wenngleich der unvergleichliche Sound zum großen Teil vom zerfurchten Inneren der Blasrohre herrührt. Denn die Instrumentenbauer sind keine Menschen mit Drehmaschinen, Bohrern oder ähnlichen Werkzeugen, sondern Termiten.
Die Technik des Spielens und Atmens wird im angefügten Video sehr gut vom australischen »Didgeridoo-Guru« David Hudson erklärt. (Das Video ist zwar in Englisch, aber die Technik kommt gut rüber!)
https://youtu.be/0XlEkeot7HM
Hier sieht man, wie der Bauch arbeitet:
https://youtu.be/_ljVDCdNZmE
Zirkulartmung:
https://youtu.be/potTAYXfRVI
Jetzt kommt sicher die Frage: »Spielst du auch?«Nein, ich spiele nicht, aber ich liebe den archaischen Sound. Fürs Zwerchfell und die Bauchatmung, mache ich die acht Brokatübungen, die das richtige Atmen ebenfalls forcieren. Meinem Mann ist das zu doof. Der spielt lieber Didgeridoo. (Übrigens werden inzwischen auch hier Didgeridoos gebaut. Aus Ästen, (meist Zwetschge), die der Länge nach aufgesägt, manuell ausgehöhlt und wieder zusammengeklebt werden.)Viele weitere Fotos vom roten Kontinent findet Ihr hier:
https://www.wohnmobil-weltreise.de/fotos-Australien

Viel Spaß beim Üben!

Mehr über die Gesundheit auf Reisen steht in meiner Webseite unter: 
https://www.wohnmobil-weltreise.de/reisen-und-gesundheit
Didgeridoos
Sie hängen nicht nur zur Zierde hier!
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