Reisen und Urlaub - und was ist mit dem Hund?

Hildegard Grünthaler • 9. Januar 2019

Ganz einfach, der darf mit!

Am Playa Santispak, Baja California, Mexiko

Wenn ein Hund bei uns einzieht, egal ob Welpe oder ein armer Teufel »mit Vergangenheit« aus dem Tierheim, ändert sich das ganze Leben. Nicht nur, dass jetzt mehrmals täglich Gassigehen angesagt ist, dass wir mit unserem vierbeinigen Familienmitglied die Hundeschule besuchen müssen oder dass Haus oder Wohnung nicht mehr »klinisch rein«, sondern plötzlich voller Hundehaare, Sand und Sabber sind. Daran gewöhnt man sich. Auch das ständige Händewaschen wenn man den Hund angefasst und gestreichelt hat, legt sich relativ schnell.
Aber was ist mit dem Urlaub und unserem sonstigen Freizeitverhalten? Schnell mal übers Wochenende wegfahren? Den Hund in eine Hundepension geben? Wer das nicht will, muss auch sein Reise- und Freizeitverhalten ändern.
Also zusätzlich zum menschlichen Gepäck auch Futter, Fressnapf und Bürsten mitschleppen. In der Regel ist das kein Problem, das Auto ist meist groß genug. Schwieriger wird es, Hotels, Pensionen oder Ferienwohnungen zu finden, die Hunde akzeptieren. Das ist der Punkt, an dem dann viele Hundehalter beim Camping landen. Mit Zelt, Wohnwagen oder Wohnmobil wird es wesentlich einfacher, geeignete Urlaubsziele zu finden oder schnell mal fürs Wochenende wegzufahren.

Blick auf Marktbreit am Main

Natürlich gibt es auch Campingplätze, die keine Hunde akzeptieren. Manche lassen sich auch die Akzeptanz von Hunden mit bis zu fünf oder sechs Euro pro Hund und Tag fürstlich bezahlen, ohne dass irgendein Gegenwert dafür geleistet wird. Trotzdem ist man im Wohnmobil oder Wohnwagen wesentlich flexibler und unabhängiger. Hinzu kommt, dass es in der warmen Jahreszeit kaum möglich ist, den Hund kurzzeitig im Auto zu lassen um etwa ein Museum oder Ähnliches zu besichtigen. Im Wohnmobil ist das kein Problem. Die Sonne lässt sich durch Rollos aussperren, Dachhauben mit Ventilator sorgen für Belüftung. Ebenso kann man im Winter die Heizung einschalten.

Wildes Camping gefällt uns und unserem Hund am besten.

Selbstverständlich kann man auf Reisen im Wohnmobil auch »wild« übernachten. Wenn eine vierbeinige Alarmanlage im rollenden Ferienhaus dabei ist, getrauen sich das vermutlich auch ängstlichere Naturen.
Das Gespür für die richtigen Plätze entwickelt man mit der Zeit. Und wer das Campen, egal in welcher Form, erst einmal für sich entdeckt hat, kann sich, ganz gleich ob mit oder ohne Hund, keine andere Form des Reisens mehr vorstellen.
Die vierbeinige Alarmanlage bewacht natürlich auch das geparkte Wohnmobil - gerade dort, wo sich bevorzugt Langfinger aufhalten. Normalerweise darf unsere Eyleen überall mit hin, aber wo vor Fahrzeugaufbrüchen gewarnt wird, bleibt sie als hocheffiziente Warnanlage im belüfteten Wohnmobil zurück.

Im Arches Nationalpark, Utah, USA

Im Wohnmobil sind mit dem Hund auch Auslands-und Fernreisen möglich. Dass man dabei die geforderten Impfungen benötigt, dürfte selbstverständlich sein. Die einjährige Nordamerikareise mit unserem Hund war kein Problem, auch nicht aus bürokratischer Sicht. Es war sogar einfacher, als noch vor ein paar Jahren nach Skandinavien einzureisen. Einzig Neuseeland und Australien sind für Hundehalter tabu. Wer möchte schon seinem vierbeinigen Familienmitglied eine mehrmonatige Quarantäne zumuten. Selbst wer die Quarantäne umgeht, um sich vor Ort einen Hund zuzulegen, wird in Down Under nicht viel Freude haben. Alle Natur- und Nationalparks sind für Funde gesperrt. Das gilt auch für die dazugehörigen Campingplätze.
Unsere Eyleen kam erst nach der Neuseeland- und Australienreise zu uns.

Am Top of the World Highway